Innovatives Schulkonzept
Bei uns wird moderne Ergotherapie GROß geschrieben! Wir haben unser Unterrichtskonzept auf die aktuellen Entwicklungen in der Ergotherapie angepasst und bieten dir eine Ausbildung, die dich für den zukünftigen Arbeitsmarkt optimal vorbereitet. Dabei stehen Betätigung und Klientenzentrierung als Kernelemente der Ergotherapie im Zentrum der Ausbildung. Darauf haben wir unser Curriculum angepasst.
Dafür hat uns der Verband der deutschen Ergotherapeuten e. V. (DVE) 2017 auch als innovative Schule ausgezeichnet.
Die Presse hat über unsere Feier ebenfalls berichtet:
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/dachau/auszeichnung-lernen-durch-rollenspiele-1.3702505
Hier findest zu mehr Informationen zum Innovationspreis des DVE:
https://dve.info/aus-und-weiterbildung/innovationspreis/innovationspreis-2017
Falls du noch mehr zum Schulkonzept wissen willst, schau auf diesen Artikel: ET_Schulkonzept_Artikel
Empfehlungen zur Ausbildung (auf Seite 33 findest Du ein Interview von uns, wie wir unser Konzept entwickelt haben)
Unser Leitbild
Ergotherapie ermöglicht es KlientInnen Alltagstätigkeiten auszuführen, die ihnen wichtig sind oder die von ihnen erwartet werden. KlientInnen sind Menschen jeden Alters, die aufgrund einer Krankheit oder Behinderung Einschränkungen in ihrem Alltag haben. Ziel ist es ihre größtmögliche Selbstständigkeit sowohl in ihrer Selbstversorgung als auch in Beruf und Freizeit (wieder) zu erlangen. In diesem Prozess nehmen KlientInnen eine aktive Rolle ein und stehen als Individuum im Mittelpunkt der Therapie.
Mikroebene: Person – Umwelt – Betätigung – Unsere Schule
Ausgehend von dieser Definition von Ergotherapie rücken für uns die Auszubildenden auf der Mikroebene des Leitbilds in den Mittelpunkt. Damit dies gelingen kann, haben wir ein ergotherapeutisches Grundmodell herangezogen – das Person-Environment-Occupation Performance (PEOP) Modell. Das PEOP-Modell geht davon aus, dass sich Person, Umwelt und Betätigung gegenseitig beeinflussen und daraus eine zufriedenstellende Performanz entstehen kann. All diese Komponenten tragen zu Partizipation, Performanz und Wohlbefinden bei.
In der Anwendung des Modells auf die Ausbildung bei uns an der Schule geht es um die Teilhabe am Ausbildungsprozess und einer gelingenden Performanz als Auszubildende/r während dieser drei Jahre. Das Ziel ist der Erwerb eines professionellen und aktuellen Berufsprofils der Ergotherapie. Dabei steht die Person als Auszubildende/r mit ihren/seinen Ressourcen und Stärken, die sie/er in die Ausbildung mitbringt, im Zentrum. Die Betätigung ist die Ausbildung bei uns an der Schule.
In der Umwelt finden sich all die Faktoren, die unseren Ausbildungsort besonders machen – ländliche Umgebung am Golfplatz, kleine Klassen, sehr familiären Atmosphäre und eine entspannte Lernumgebung mit Unterricht im Freien. Zudem werden die Auszubildenden von uns Lehrenden in einer Individuellen-Ausbildungs-Begleitung (IAB-Gespräche als Lernentwicklungsgespräche) betreut, gefördert…, um ihre individuellen Stärken und Ressourcen weiterentwickeln zu können.
Der Bereich in der Mitte, wo sich alle drei Kreise überschneiden ist der Teil der Partizipation und Performance in der dreijährigen Ausbildungszeit: Was kann ich? Wo stehe ich? Wo will ich hin? Welchen nächsten Schritt muss ich gehen? Um diese Performance für eine spätere Tätigkeit als Ergotherapeut/in zu erwerben, stellen wir als Schule ein Curriculum auf Basis von Betätigung und Klientenzentrierung bereit. Die Auszubildenden bringen sich eigenverantwortlich in den Ausbildungsprozess über ein Kompetenzportfolio ein, das über die drei Jahre der Ausbildungszeit am Ende der Ausbildung zum Bewerbungsprofil wird. Mit dem Ziel: Was macht mich als angehende/r Ergotherapeut/in aus? Das Kompetenzprofil dient damit als Basis für den Erwerb eines Berufsprofils, das sich natürlich mit dem Abschluss der Ausbildung schon gebildet hat, sich dann aber im Berufsleben als Live-Long-Learning Prozess weiter ausbildet.
Den Grundstein dazu legen wir in der Ausbildung – und zwar von Anfang an auf Basis von Betätigung. Damit soll ein einheitliches und professionelles Berufsverständnis für die angehenden ErgotherapeutInnen ermöglicht werden. Die Verknüpfung zur Mesoebene sehen wir ebenfalls in unserer Verantwortung. Denn wir möchten unsere Auszubildenden so ausbilden, dass sich auch bei unseren Kooperationspartnern – durch die Auszubildenden in der praktischen Phase der Ausbildung – das aktuelle Berufsbild schärfen kann und Ergotherapie auf Basis von Betätigung etabliert werden kann.
Die Makroebene mit dem Berufsverband in Deutschland und auch dem Weltverband gibt uns den Rahmen mit einem Kompetenzprofil Ergotherapie Deutschland und den WFOT Mindeststandard für die Ausbildung. Darin ist Betätigung als Grundparadigma festgelegt. Das Berufsprofil in diesem Sinne weiter zu tragen sehen wir als absolut wichtige Aufgabe für die drei Jahre Ausbildung. Darin schließt sich der Kreis für uns, warum wir mit Person-Umwelt-Betätigung als Modell auf Mikroebene beginnen.
Mesoebene: Träger – Gesamtakademie Schönbrunn – Kooperationspartner
Die Akademie Schönbrunn bietet für die Ausbildung in der Ergotherapie einen interdisziplinären Rahmen mit verschiedenen Fachschulen – Heilerziehungspflege, generalistische Pflege, Sozialpflege und Heilpädagogik. Das ermöglicht den Austausch der Professionen bereits auf Ausbildungsebene und kann als gewinnbringend erfahren werden. Unser Träger das Franziskuswerk Schönbrunn als großer Träger der Behindertenhilfe im Landkreis Dachau bietet uns früh eine Vernetzung zwischen Schule und Praxis als Ausbildungsorte. So entstehen bereits Kontakte im ersten Ausbildungsjahr zu Menschen mit Behinderung im Rahmen von Orientierungspraktika.
Wir sehen uns zudem als Ausbilder aus der Region für die Region. Aus diesem Grund haben wir viele Kooperationspartner aus der Region. Ein weiterer Baustein der Vernetzung ist eine enge Bindung zu unseren Kooperationspartnern mit viel Kommunikation und Austausch, die über die Jahre der Curriculumsentwicklung mittlerweile auch in der praktischen Ausbildung die Betätigung ins Zentrum für die Ausbildenden rückt. Dies erreichen wir durch Fortbildungen für unsere Kooperationspartner und einen engen Austausch zwischen Lehrenden an der Schule und PraxisanleiterInnen.
Makroebene: Region – überregionale Mitgliedschaften – Berufspolitik
Auf Makroebene ist es eine Selbstverständlichkeit für uns als Schule und unsere DozentInnen Mitglieder im Berufsverband (DVE) und im deutschen Verband der Ergotherapieschulen (VDES) zu sein um v.a. in der Lehre immer am Puls der Zeit orientiert tätig sein zu können. Die Mitgliedschaft in der Bayerischen AG der Ergotherapieschulen ermöglicht neben der Mitgliedschaft im Berufsverband viel Austausch und Input, der schnell auf Mikroebene, z.B. in der Qualität unserer Lehrinhalte, der individuellen Anpassung des Curriculums und Organisation von unterstützenden und fördernden Lehrprozessen/-methoden umgesetzt werden kann.
Zusammenführend symbolisieren die Kreise in der Mitte die Ausbildung innerhalb der Ergotherapie an der Akademie Schönbrunn, die jedoch durch die offenen weiteren Kreise (symbolisiert durch die gepunkteten Linien) einen ständigen Austausch und damit eine Offenheit für Innovation schaffen. Für uns ist Ausbildung ein sich ständig erneuernder Prozess, der immer mit den jeweiligen Ressourcen und Stärken der Auszubildenden, DozentInnen und aktuellen (berufs-)politischen Entwicklungen voranschreitet. Damit entsteht eine Auszubildendenzentrierung, die für uns eine später gelebte Klientenzentrierung durch ErgotherapeutInnen ermöglicht.
Das Leitbild wird in regelmäßigen Abständen gemeinsam mit Auszubildenden, DozentInnen und Kooperationspartnern überarbeitet und aktuellen Entwicklungen angepasst.
Quellen:
American Occupational Therapy Association (Hrsg.): Das Framework der AOTA. Gegenstandsbereich, Prozesse und Kontexte in der ergotherapeutischen Praxis. Hogrefe, Bern, 2018
Christiansen, Charles H. et. al.: Occupational Therapy. Performance, Participation and Well-Being. Slack Incorporated. 4th edition, 2015
Deutscher Verband der Ergotherapeuten (DVE): Empfehlungen des Deutschen Verbands der Ergotherapeuten e. V. (DVE) zur Ausbildung von Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten. Teil 1 Leitbildung und Zweck, 2017
Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit, WHO, 2005
World Federation of Occupational Therapists: Mindeststandards für die Ausbildung von Ergotherapeuten, Revision 2016